Jeanne d'Arc | Die Geschichte | Die Musik | Hörprobe | Infos | Homepage
Jeanne d’Arc, Johanna von Lothringen, die Jungfrau von Orléans. Wahnsinnige, Suchende,
Nationalheldin... Das Mädchen Jeanne, geboren in Frankreich zu Beginn des 15. Jahrhunderts, hat
viele Namen. Sie wurde als Ketzerin verbrannt, rehabilitiert und heiliggesprochen. Viele Begriffe
wurden ihr beigegeben, viele Legenden ranken sich um ihre Existenz und ihre Geschichte fasziniert
und fesselt bis heute.
Unzählige Male wurde ihre Biografie geschrieben, ihr Leben verfilmt, war sie Mittelpunkt des
Interesses, wurde gefeiert oder verschrien.
Einiges wissen wir über die historische Jeanne aus Domrémy, das Meiste aus den detailliert erhaltenen Protokollen des Prozesses, der zu ihrer Hinrichtung führte und die eine kluge und reflektierte
junge Frau widerspiegeln.
Opfer eines Netzes aus kirchlichen und weltlichen Machtinteressen, starb sie alleine und von allen
Unterstützern verlassen und verkauft den Flammentod.
Doch wer war sie wirklich?
Eine einsame Streiterin oder Produkt einer Krisenzeit, in der die Sehnsucht nach charismatischen
Erlöserfiguren wächst, nach einfachen Antworten auf komplexe Fragen und nach Helden, die die
Welt verändern?
Die Flucht in eine überhöhte Spiritualität ist kein seltenes Phänomen. Gefährliche Verblendung
und Fanatismus auf der einen Seite, faszinierende Schaffenskraft auf der anderen. So ist es kein
Wunder, dass Jeanne d´Arc, welche historisch wie auch charakterlich eine zweifellos sehr komplexe
Figur war, noch immer eine starke Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Sie beweist uns eindrucksvoll, dass Glaube Berge versetzen kann. Dass das Feuer der Leidenschaft
einer einzigen Person die Motivation ganzer Massen entfachen und die Geschichte verändern kann.
Das Bauernmädchen aus Domrémy hat der Welt gezeigt, was der Mensch in der
Lage ist, zu erreichen, solange er daran glaubt.
Kommt uns da nicht ganz aktuell eine andere junge Frau in den Sinn, die
voller Sendungsbewusstsein und bis zur verzweifelten Selbstaufgabe für die
Rettung unseres Planeten kämpft, von den Einen hoch gefeiert, von den Anderen
als geltungssüchtige Irre diskreditiert und beschimpft?
Und finden wir nicht auch Parallelen zu jenen Frauen, die sich in einer männerdominierten Wirklichkeit einen Platz erkämpfen müssen?
Jeannes Geschichte zeigt uns, dass das Leben nicht schwarz-weiß ist und dass das
Hinterfragen und Prüfen der eigenen Motive unabdingbar ist, um mit reinem
Gewissen und geradem Blick vor sich selber bestehen zu können. Und dass wir
Erlösung am Ende nur in uns selber finden.
„JEANNE D`ARC – das Musical“ hat sich dieses komplexen Themas angenommen, das sich bei genauerem Hinschauen immer mehr entfaltet. Wir blicken hinter
die Legende einer Heiligen, hinter die Mythen und Sagen und nähern uns der
Person Jeanne. Mit ihren Zweifeln, ihrer Einsamkeit, ihrer Ohnmacht, ihrer
Verblendung und ihrem unerschütterlichen Ringen um Sinnhaftigkeit und den
„rechten Weg“. Liebevoll wie kritisch begleiten wir sie von den Kindheitstagen bis
auf den Scheiterhaufen.
Zwischen berührend intimen, leisen Tönen und dem Pathos großer Chornummern, lässt das Musical dabei ausreichend Raum für Interpretation und
Diskussion - und manchmal sogar für ein befreiendes Lachen.
Im wohl dunkelsten Kapitel der französischen Geschichte, dem hundertjährigen Krieg,
muss das 13-jährige Bauernmädchen Johanna die Ermordung ihrer Schwester durch
englische Truppen miterleben und wird in ein tiefes Trauma versetzt.
Sie hat Visionen und beginnt, Stimmen zu hören, die sie auf eine vermeintlich göttliche
Mission schicken: Frankreich von den Engländern zu befreien und den Dauphin zum
rechtmäßigen Thronfolger krönen zu lassen.
Sie schafft das Unmögliche und erlangt die Unterstützung des zukünftigen Königs.
Begleitet von dem jungen Kommandeur „Jean de Metz“, gelingt ihr der einzigartige Sieg
in der blutigen Schlacht von Orléans, der aus ihr einen beispiellosen Mythos macht.
Jean hegt starke Gefühle für Johanna und versucht, sie von weiteren Kämpfen abzuhalten. Doch sie, taub für dessen Warnungen, entsagt seiner Liebe und zieht erneut in die
Schlacht, in der sie schwer verletzt und ihr Heer vernichtend geschlagen wird.
Für den König wertlos und für die Kirche gefährlich geworden, wird sie zur Spielfigur in
einer Inszenierung um Krone und Macht…
JEANNE D`ARC – das Musical erzählt von Hoffnung, unmöglicher Liebe, Verrat und
der Kraft der Überzeugung.
In gefühlvollen Balladen mit nahezu kindlichen Melodien wie „BIS MAN DEN
HIMMEL BERÜHRT“ begleiten wir Johannas Reise auf ihrer Suche nach sich selbst.
Wir lachen mit und über „EIN GUTER PLAN“, das heiter-satirisch daherkommt - und
Gänsehaut Nummern wie die mitreißende Ensemble-Hymne „ORLÉANS“ zum Ende des
ersten Aktes gehen unmittelbar ins Ohr und lassen den Zuhörer die Siegesstimmung und
den Enthusiasmus hautnah miterleben.
Atemlos lauschen wir Johannas verzweifeltem Aufschrei in ihrer kassandrischen Vision
„DIE SEELE SCHREIT!“. „GROSSE MÄDCHEN WEINEN NICHT“ wiederum, gesungen alleine im Kerker, rührt durch seine kindliche Schlichtheit und tief empfundene Einsamkeit. So gestaltet sich die Musik facettenreich und stützt und untermalt in harmonischem Einklang das Geschehen auf der Bühne.
Die Kompositionen sind zeitlos und generationsübergreifend. Dabei verbinden sie eingängige Songs mit raffinierten, orchestralen Arrangements.
Das Notenmaterial ist für verschiedene Besetzungen vorhanden.
3 Damen, 8 Herren und Ensemble
Maricel Wölk
Thomas Lange
Thomas Dorsch
Orchester in zwei Besetzungsmöglichkeiten:
15 bzw. 30 Musiker, Chor, ggf. ist eine kleine Band möglich
Tina Mareike Kuschel
www.tina-mareike.de
Edition Herzblut
c/o Tina Kuschel
Diekberg 2b
27419 Klein Meckelsen
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